Geschichte der AWO

Marie Juchacz

Am 13. Dezember 1919 rief die SPD auf Vorschlag vom Marie Juchacz auf einer Sitzung des Parteiausschusses in Berlin, den Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt; der SPD ins Leben.

Von Beginn an verstand sich die Arbeiterwohlfahrt (AWO) dabei als organisierte Hilfe zur Selbsthilfe, der Arbeiterschaft und nicht als ein karitativer Wohlfahrtsverband, der Almosen verteilt.

Seit der Gründung ist sie eine politische Interessengemeinschaft, deren Mitglieder für soziale Gerechtigkeit und sozialen Fortschritt eintreten, aber die AWO war deshalb niemals eine ausschließlich der Arbeiterschaft dienende Gemeinschaft. So entstand in der Zeit nach Ende des Ersten Weltkriegs eine Vielzahl von Diensten und Einrichtungen wie Nähstuben, Mittagstische, Werkstätten, Beratungsstellen.
Ziel war es, Not zu lindern, ihr vorzubeugen, Wohlfahrtsleistungen zu verbessern und zeitgemäße sozialpädagogische Methoden anzuwenden.

1933 wurde die AWO verboten und ihre damals 350.000 Mitglieder wurden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zum Teil brutal verfolgt und unterdrückt. Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs begann der Aufbau der AWO. 1946 wurde sie in Hannover als Verein wiedergegründet. Von nun an als parteipolitisch und konfessionell, unabhängige und selbstständige Organisation. Zwei Jahre spater waren bereits wieder 300.000 AWO- Mitglieder und rund 50.000 ehrenamtliche Helfer/innen in mehr als 5.000 Ortsausschüssen aktiv.In der sogenannten Bonner Republik entwickelte sich die AWO zu einem der sechs führenden Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege.

In der DDR blieb die AWO verboten. Erst nach dem Fall der Mauer 1989 konnte in den östlichen Bundesländern der Prozess des Wiederaufbaus einer in Vielfalt wiedervereinigten AWO beginnen. Am 10. November 1990 erklärten alle AWO- Gliederungen aus den neuen Bundesländern die Mitgliedschaft im AWO- Bundesverband.Seit 2005 agiert der AWO- Bundesverband wieder von Berlin aus.